Von Mira Czogalla
Was ist eine Doula?
Hi! Ich bin Mira und bin Doula in Magdeburg.
Der Begriff Doula wird aus dem griechischem übersetzt als „Dienerin“ oder auch „Dienerin der Frau“ - mit dem Fokus auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Die Aufgaben einer Doula bestehen darin, eine schwangere Frau auf dem Weg ins Muttersein zu stärken und zu unterstützen. Dabei geht es weniger darum, die Frau in ihren Entscheidungen zu beraten, es geht eher darum, der Frau zu helfen, auf ihre eigene Intuition zu hören und ihre eigene innere Stimme wieder zu hören. Das Ziel dabei: eine selbstbestimmte glückliche Geburt. Ich stärke die Frauen also mental, aber auch körperlich gebe ich Unterstützung. So helfe ich während der Geburt, die Geburtsposition zu ändern, halte die Frau, stütze sie, begleite sie mit einem Rebozo (Massagetuch als Hilfsmittel), nehme die Frau einfach in den Arm und gebe ihr Sicherheit.
Es gibt meist einige Termine in der Schwangerschaft zur mentalen Vorbereitung auf die Geburt, dann begleitet die Doula die Frau auf Wunsch mit ins Krankenhaus, Geburtshaus oder auch zur Hausgeburt. Und auf Wunsch gibt es dann noch einige Termine im Wochenbett, bei denen die Frau rundum Unterstützung erfährt. Je nach Doula und Absprache kann eine Doula Essen kochen, kleine Haushaltsarbeiten übernehmen, der Neumama einfach ein Ohr schenken, ihr zuhören und für sie da sein.
Wo liegt der Unterschied zwischen Doula und Hebamme?
Das wichtigste vorweg: Eine Doula ersetzt keine Hebamme – eine Doula ergänzt eine Hebamme! Denn Doulas haben keine medizinische Ausbildung und können im Notfall nicht medizinisch eingreifen. Geburt sollte jedoch nicht nur aus der medizinischen Sicht betrachtet werden, sondern vielmehr auch aus der emotionalen Sicht. Die Frau sollte das Gefühl haben, dass eine geburtserfahrene Frau ihr kontinuierlich zur Seite steht, ihre Ängste begleitet und Fragen beantwortet. Unsicherheiten und Sorgen können dazu führen, dass die Frau weniger Oxytocin freisetzt, welches jedoch für die Wehen benötigt wird. So kommt es vor, dass Frauen, die sich nicht sicher und gut betreut fühlen, eine längere Geburt und teils mehr Interventionen erlebt.
Nach der Studie der angesehenen Cochrane Collaboration, hatten Frauen mit Doula geringere Risiken für Interventionen:
- 41% weniger Saugglocken- oder Zangengeburt
- 33% weniger Unzufriedenheit und/oder negative Geburtserfahrung
- 28% weniger Schmerzmittel oder Anästhetikum
- 26% weniger Kaiserschnittgeburten
Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass:
- Eltern sich sicherer und betreuter fühlten
- Eltern sich erfolgreicher an ihre neue Familiendynamik anpassten
- wesentlich mehr Babys voll gestillt wurden
- Eltern mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby hatten
- Frauen signifikant seltener an Wochenbettdepressionen litten
Wie finde ich eine Doula?
Wenn du dir für deine Schwangerschaft, Geburt oder dein Wochenbett eine Doula wünschst, dann such einfach im Internet das Wort "Doula + deine Stadt". Leider ist die Begleitung durch eine Doula bislang keine Kassenleistung. Sie wird privat bezahlt, nimmt sich dann aber auch alle Zeit nur für dich und geht auf deine Wünsche ein. Für eine Hochzeit geben Menschen oft viel Geld aus, nehmen sogar einen Kredit auf. Für die Geburt ihres Kindes sollte nicht gespart werden! Deine Doula ist ihren Preis wert, denn jede Geburt ist einmalig und sollte sorgenfrei und wunderschön in Erinnerung bleiben. Die Preise sind unterschiedlich, aber die meisten Doulas bieten kostenlose Kennlerntermine an, damit man unverbindlich schauen kann, ob man überhaupt gut zusammen passt. Außerdem werden Wünsche, Vorstellungen und Sorgen besprochen und die Doula macht ein unverbindliches Angebot für die Begleitung.